Mennoniten in evangelischen und katholischen Kirchenbüchern und Zivilstandsregistern
Westpreußen, Ostpreußen, Brandenburg (Neumark)
Von 1800 bis zur Einführung der Standesämter 1874 mussten Mennoniten in Preußen auch in evangelische Kirchenbücher eingetragen werden. Die evangelischen Pfarrer haben die Einträge meist in die normalen evangelischen Kirchenbücher geschrieben (mitunter in separate Abschnitte), manchmal aber auch separate Bücher nur für Mennoniten geführt. In einzelnen evangelischen Kirchenbüchern gibt es auch Einträge vor 1800 und (insbesondere Begräbniseinträge) nach 1874. Evangelische Kirchenbuchduplikate stellen eine Alternative dar für den Fall, dass die Originalbücher verloren sind.
Vereinzelt gibt es auch Einträge in katholischen Kirchenbüchern bzw. katholischen Kirchenbuchduplikaten.
In den Teilen Preußens, die zwischen 1807 und 1815 zum Herzogtum Warschau gehörten (also die Mennonitengemeinden in Schönsee und Ober Nessau), wurden von 1808 bis 1814/1815 Zivilstandsregister durch die für alle Konfessionen zuständige katholische Kirche geführt.[1] Soweit diese katholischen Zivilstandsregister erhalten sind, sind sie ebenfalls in den katholischen Beständen zu suchen.
Westpreußen
Eine gute Übersicht über die örtlichen Zuständigkeiten und vorhandenen Kirchenbuchbestände gibt das Ortsverzeichnis auf Westpreussen.de.
Für einige Kreise werden im Folgenden genauere Angaben betreffend die Einträge für Mennoniten aufgelistet:
Ostpreußen
Die örtlichen Zuständigkeiten sind auf Kartenmeister und die vorhandenen Kirchenbuchbestände auf GenWiki zu finden.
Brandenburg (Neumark)
Die Mennoniten in der Neumark wohnten nur in wenigen Dörfern im überwiegend evangelisch geprägten Kreis Friedeberg. Die Kirchenbuchbestände dieser Orte sind folgende:
[1] ↑ Allerdings hat die Mennonitengemeinde Ober Nessau 1808–1812 parallel zu ihren weiteren Kirchenbüchern eine „Liste der Geborenen und Gestorbenen der menn. Glaubensgenossen zu Nieczewken im neuen Thorner Gebiet“ geführt, was wie ein eigenes Zivilstandsregister wirkt. Was genau sich dahinter verbirgt, kann aber nicht mehr überprüft werden, weil das Buch verloren ist.